Erfolg in Großbritannien: Kein Gefängnis für die „Stansted 15“


Die antirassistische Bewegung feiert in Großbritannien einen großartigen Erfolg! 15 Aktivist_innen, die nach einer Blockade eines Abschiebeflugs am Londoner Flughafen Stansted wegen „Terrorismus“ angeklagt wurden, müssen nun doch nicht ins Gefängnis. Ihnen drohten aufgrund der scharfen Anti-Terrorgesetze lebenslange Haftstrafen.

Die Erleichterung ist den 15 Aktivist_innen anzusehen, als sie am Mittwoch, 6. Februar das Gerichtsgebäude in Chelmsford verlassen können. Der Richter verhängte keine unbedingten Haftstrafen, sondern lediglich Strafen auf Bewährung und die Leistung unbezahlter Arbeitsstunden.

„Wir  müssen vielleicht nicht ins Gefängnis, aber die Verurteilung wegen Terrorismus und der zehnwöchige Prozess, der dazu führte, sind eine Ungerechtigkeit, die massive Auswirkungen auf unser Leben hat. Die Verurteilung schränkt uns erheblich in unseren Möglichkeiten, zu arbeiten, zu reisen und am alltäglichen Leben teilzunehmen, ein“, sagte eine Aktivistin nach der Urteilsverkündung. „Aber Menschen, die bei uns um Asyl ansuchen, geht es noch schlimmer. Sie leben in bitterer Armut und man behandelt sie wie Strafgefangene, obwohl sie nichts verbrochen haben.“

Eine weitere Aktivistin ergänzte: „Das Asylsystem ist grausam, unfair, ungerecht und rechtswidrig, und es muss geändert werden.“

Die Gruppe wurde unter dem Namen „Stansted 15“ bekannt, weil die Angeklagten im März 2017 einen Abschiebeflug am Londoner Flughafen Stansted verhindern wollten. Sie stiegen in das Gelände ein, näherten sich der Maschine und ketteten sich so zusammen, dass das Flugzeug blockiert wurde. „Wir wollten unsere Solidarität mit den Flüchtlingen zeigen, um der ablehnenden Politik der britischen Regierung entgegenzuwirken“, sagte Morten Thaysen gegenüber der Schweizer Wochenzeitung (WOZ).

Hunderte Menschen demonstrierten wieder vor dem Gerichtsgebäude für die Stansted 15. Ohne die gewaltige Solidarität wäre dieser Erfolg, auch wenn er einen bitteren Beigeschmack hat, nicht möglich gewesen. Wir gratulieren herzlich aus Österreich, Hoch die internationale Solidarität!