Sonntag, 13. Jänner 2019, 11:00 Uhr
Filmhaus Kino am Spittelberg
Veranstaltung auf Facebook
40 Jahre mussten nach Ende des Zweiten Weltkriegs vergehen, ehe sich Österreich erstmals in größerem Ausmaß kritisch mit seiner Vergangenheit im Nationalsozialismus auseinandergesetzt hat. Jahrzehntelang war Österreichs kollektives Gedächtnis von seiner angeblichen Rolle als „erstes Opfer“ Hitler-Deutschlands geprägt. Täter waren die Anderen, und wenn, habe man nur Befehle ausgeführt. Kurt Waldheim, 1986 Präsidentschaftskandidat der ÖVP, verschwieg – wie so viele – sein individuelles Gedächtnis. Als Wehrmachtsoffizier hatte er detaillierte Kenntnisse über Kriegsverbrechen und Deportationen in Konzentrations- und Vernichtungslagern.
Ruth Beckermann hat einen beeindruckenden Film über Aufarbeitung und Leugnen, Widerstand gegen die vorherrschende Geschichtsschreibung und Jetzt-erst-Recht-Mentalität geschaffen, der angesichts von Naziliederbüchern in Burschenschaften und antisemitischen Verschwörungstheorien in höchsten Regierungskreisen nichts an Aktualität eingebüßt hat. Im Gegenteil: Es ist ein Film zum Jetzt.
Eintritt frei!
Anschließend laden wir zu Gespräch und (vegetarisch-veganem) Brunch gleich nebenan ins Lokal Horvath Weinstüberl.
Wir bitten um Reservierung unter: office@menschliche-asylpolitik.at
Eine Veranstaltung von Grüne Bildungswerkstatt Wien in Zusammenarbeit mit der Plattform für eine menschliche Asylpolitik.
Filmstills: (1) Lukas Beck / Ruth Beckermann Filmproduktion,
(2) (3) Ruth Beckermann Filmproduktion