„Baut Brücken statt Mauern!“: Plattform erinnert zu Allerheiligen an Tote der „Festung Europa“


Foto: Valerie Maltseva

Noch nie zuvor waren so viele Menschen auf der Flucht – laut UNHCR 114 Millionen Menschen.

Zu Allerheiligen gedenkt die „Plattform für eine menschliche Asylpolitik“ den Toten entlang der Fluchtrouten in Europa. Aktivist:innen spannten auf der Wiener Marienbrücke über den Donaukanal ein Transparent mit der Aufschrift „Baut Brücken statt Mauern!“. Die Bootskatstrophe vor der griechischen Hafenstadt Pylos erinnerte uns heuer wieder schmerzlich an die tödlichen Folgen der Abschottungs- und „Pushback“-Politik.

Menschen, die vor Krieg und Terror flüchten, müssen täglich an den EU-Außengrenzen ihr Leben aufs Spiel setzen: im Mittelmeer, dem „größten Friedhof Europas“ (Papst Franziskus), im Atlantik bei den Kanarischen Inseln, im Niemandsland in Polen an der Grenze zu Belarus, entlang der für Pushbacks berüchtigten „Balkanroute“ oder bei der Überfahrt von Calais nach Großbritannien. Sie nehmen dieses Risiko auf sich, weil es keine legalen Wege zu einem Leben in Sicherheit gibt.

„Kein neu gebauter Zaun, kein weiteres haftähnliches Lager, kein zusätzlicher Ziegelstein beseitigt die vielseitigen Gründe, die Menschen zur Flucht zwingen“, sagt Erich Fenninger, Sprecher der Plattform für eine menschliche Asylpolitik. „Aber jede ausgestreckte Hand, jede geöffnete Tür, jedes freundliche Willkommen ist ein wichtiger Beitrag zu einem Miteinander. Die Politik muss Brücken bauen, statt neue Mauern errichten.“

Um die schlimmsten Folgen im bevorstehenden Winter an den europäischen Außengrenzen abzufedern, sammelt die Hilfsorganisation SOS Balkanroute erneut in ganz Österreich Sachspenden. Die Sammelaktionen beginnen mit einem Kick-Off in Wien am Samstag, 4. November, von 11 bis 19 Uhr am Sportclubplatz in Hernals (Alszeile 19).