Danke allen, die sich der Abschiebung von Tina und ihrer Familie widersetzt haben!


Die Regierung hat in der Nacht, nur wenige Stunden nach dem Holocaust-Gedenktag, hier geborene Kinder und Jugendliche unter Einsatz massiver Polizeigewalt deportiert. Die 12-jährige Tina und ihre Familie. Es ist eine unfassbare Schande. Es ist eine Bösartigkeit, die schier sprachlos macht.

Über 150 Aktivist_innen stellten sich vor dem Schubhaftzentrum Zinnergasse in Simmering dem Polizei-Konvoi zum Flughafen in den Weg. Die Staatsgewalt räumte die Blockaden mit scharfen Hundestaffeln, der berüchtigten Sondereinheit WEGA und Hundertschaften an Beamten.

Der Einsatz kostete wohl mehrere 100.000 Euro. Mit horrenden Summen werden Menschen zutiefst schikaniert. Familien zerstört. Existenzen vernichtet. Unverblümt zeigt sich uns die durch und durch rassistische Struktur des Staates. Nein, das sind nicht die Vereinigten Staaten. Das ist Österreich.

Unser Dank gilt all den wunderbaren Menschen, die sich bis zuletzt gegen diese unbeschreibliche Ungerechtigkeit – zum Teil mit Sitzblockaden unter Einsatz ihres eigenes Körpers – gewehrt haben. Schüler_innen, Freund_innen und Solidarische, die sich gegen die Staatsmacht gestellt haben.

Für die Betroffenen und Angehörigen bricht eine Welt zusammen. Der Staat will mit diesem brutalen Akt aber auch alle Antirassist_innen treffen. Er will unseren Widerstandsgeist und unser zivilgesellschaftliches Engagement brechen. Das dürfen wir nicht zulassen. Das lassen wir nicht zu.

Unser Wille, gegen jede Ungerechtigkeit zu kämpfen, wird nur stärker. Wir werden mehr, wir werden lauter, wir werden entschlossener. Wenn Innenminister Karl Nehammer glaubt, er kann uns stoppen, dann täuscht er sich. Tragt die Botschaft in alle Ecken dieses Landes: Der Kampf geht weiter!

Martin Luther King sagte einmal über die Kräfteverhältnisse in seiner Heimatstadt Atlanta: „Hier haben wir starke Kräfte auf beiden Seiten, aber die Kräfte [der Rassisten] sind nicht so stark wie die, die wissen, dass es aussichtslos ist, an den Wassern der Geschichte zu stehen und die Flut zurückhalten zu wollen.“