Das Ö1-Morgenjournal hat die fremdenfeindliche Propaganda von FPÖ-Innenminister Herbert Kickl und der Boulevardmedien enttarnt. Kickl ließ bei einer Pressekonferenz des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA) den Eindruck entstehen, dass die Mehrheit der Abgeschobenen abgelehnte Asylwerber wären. Tatsächlich waren fast die Hälfte EU-Bürger_innen.
Bei der Pressekonferenz des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA) zum Jahr 2018, berichtet das Ö1-Morgenjournal, habe FPÖ-Innenminister Herbert Kickl „keine so detaillierten Zahlen vorgelegt, nur ausgewählte Teile der Statistik“. Charterflüge nach Afghanistan, Nigeria und Georgien lauteten die Schlagwörter bei der Pressekonferenz. Bei einzelnen Medien (siehe die Berichte in Krone oder Heute) sei so der Eindruck entstanden, dass der Großteil der Abgeschobenen Asylwerber seien.
„Innenminister Kickl hat mit seiner Propaganda sämtliche Boulevardmedien, aber auch viele Qualitätsmedien reingelegt“, sagt Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Erst auf Anfrage von Ö1 wurden die tatsächlichen Zahlen geliefert. Von rund 4.700 Abgeschobenen im Jahr 2018 waren 2.100 EU-Bürger (45 Prozent) beziehungsweise 2.900 Europäer (63 Prozent). Bernt Koschuh von Ö1 hat die genauen Zahlen auf Twitter veröffentlicht:
Foto: Michael Lucan (Wikimedia Commons)