Offener Brief: „Wir fordern Rückholung und humanitäres Bleiberecht für Ashot, Sona, Tina und ihre Familien“


In einem offenen Brief an Innenminister, Kanzler und Vizekanzler fordert die Plattform für eine menschliche Asylpolitik zusammen mit zahlreichen roten Organisationen, Abgeordneten, Politiker_innen und dem Black Voices Volksbegehren die Rückholung und ein humanitäres Bleiberecht für die am 28. Jänner 2021 abgeschobenen Ashot, Sona, Tina und ihre Familien.

Sehr geehrter Herr Innenminister Nehammer,
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz,
Sehr geehrter Herr Vizekanzler Kogler,

unsere Wut ist groß. Die Abschiebungen von Tina, Sona, Ashot und ihren Familien am 28.01.2021 nach Georgien und Armenien erschüttern ganz Österreich.

Es handelt sich um Kinder, die zum Teil hier geboren wurden und Österreich als ihre Heimat und ihr Zuhause kennen. Es sind junge Menschen, die hier zur Schule gehen, hier ihren Lebensmittelpunkt, ihre Zukunft und Perspektive haben.

In welchem Land leben wir, dass Kinder mitten in der Nacht, noch dazu in einer Pandemie, von der Polizei abgeholt und abgeschoben werden. Trotz der Petitionen, die von mehr als 30.000 Menschen unterzeichnet wurden. Trotz des Protestes und der Demonstration, die von ihren Schulkolleg*innen organisiert wurden. Trotz der über hundert Aktivist*innen, die sich heute Nacht mutig der Abschiebung in den Weg gestellt haben. Die Staatsgewalt reagierte auf diesen friedlichen Protest mit der Räumung der Blockade unter dem Einsatz der WEGA und Hundestaffeln.

In Österreich geborene Kinder sind keine Fremden. Sie sind Teil der österreichischen Gesellschaft. Die Kinder ihrer Heimat zu entreißen und sie in eine ungewisse Zukunft zu schicken ist herzlos. Dieses menschenverachtende Vorgehen ist einer Demokratie unwürdig und inakzeptabel.

Herr Innenminister, Sie könnten unverzüglich humanitäres Bleiberecht erteilen. Wir fordern Sie an dieser Stelle auf von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Wir fordern die Rückholung und das humanitäre Bleiberecht für Ashot, Sona, Tina und ihre Familien.

Es ist Zeit der Menschlichkeit Platz zu machen!

Die Unterzeichnenden: