Regierung bei Obsorge säumig: Kein Schulbeginn für über 13.000 Kinderflüchtlinge


Foto: Ahmed Akacha

Es ist eine Schande für eines der reichsten Länder der Welt.

Tausende Fluchtwaisen, die eigentlich in die Schule gehen sollten, drohen in Österreich Opfer von Gewalt, Ausbeutung, Menschenhandel und Missbrauch zu werden. 13.688 unbegleitete geflüchtete Kinder sind im Jahr 2022 und im ersten Halbjahr 2023 verschwunden – weil sie monatelang ohne ausreichend Betreuung sind und in der Zeit keine obsorgeberechtigte Person haben.

Die Regierung ist sich des Problems bewusst und hat in ihrem Programm festgehalten, dass die gesetzliche Obsorge für Fluchtwaisen geregelt werden muss. Die asylkoordination österreich hat in der „Kind ist Kind“-Kampagne sofort umsetzbare Vorschläge auf den Tisch gelegt – wie die automatische Übernahme der Kinder in die Kinder- und Jugendhilfe der Ländern vom ersten Tag an.

Bundeskanzler Karl Nehammer wünschte allen Kindern einen „schönen Schulstart“ – auf die Kinderflüchtlinge hat er vergessen. Unbegleitete Kinder und Jugendliche bedürfen auf der Flucht besonderem Schutz und haben ein Recht wie jedes andere Kind auf ein Leben in Sicherheit, Würde und auf Bildung.

Über 40 Organisationen haben die Regierung bereits vor einem Jahr in einem offenen Brief aufgefordert, diesen Misstand endlich zu beheben.