Riesiger Erfolg: Mariam und Tagleb dürfen bleiben!


Wir veröffentlichen einen offenen Brief von Familie Dokter im obersteirischen Kalwang und gratulieren der Familie und allen Mitstreiter_innen herzlich für ihr Engagement! Ihr macht allen Menschen, die sich für eine menschliche Asylpolitik einsetzen, Mut und habt bewiesen, dass man etwas verändern kann!

mariam-und-tagleb(c)Maria Motter (FM4)
Foto: Maria Motter (FM4)

Liebe Freunde, liebe Mitstreiter, und ihr lieben Menschen da draußen die uns in den letzten Wochen getragen habt!

Wir sind müde, erschöpft aber überglücklich! Wir haben heute erfahren, dass Mariam und Tagleb aufgrund Fristablaufs in Österreich bleiben dürfen. Im Namen der beiden möchten wir uns bei Euch allen bedanken.

Mariam und Tagleb geht es im Moment natürlich besser. Es wird sicher noch einige Zeit brauchen, bis sie sich vom Trauma der letzten Wochen erholt haben. Demütig möchten wir Gott danken, der uns die Kraft und die notwendigen glücklichen Fügungen geschenkt hat, um den heutigen Tag zu einem Feiertag für uns machen.

Leider ist es noch kein Feiertag für die vielen anderen Menschen, die zurzeit denselben Horror – ausgelöst durch Dublin III, durchleben müssen und die täglich Außerlandes gebracht werden.

Leider ist es auch kein Feiertag für die vielen freiwilligen Helfer, die unzählige Stunden für etwas mehr Menschlichkeit leisten, und die Tag für Tag frustrierter werden, weil sie zusehen müssen wie liebgewonnene und schutzbedürftige Menschen einfach sinnlos abgeschoben werden.

Es ist leider auch kein Feiertag für unsere Regierung, die nicht die Chance nutzte, Menschlichkeit zu zeigen und sich von dieser unmenschlichen Politik abzuwenden.

Es ist aber ein Feiertag für ein wenig Menschlichkeit. Nur durch die Unterstützung von Euch allen, von den fast 4.000 Unterzeichnern unserer Petition, von den vielen menschlichen Zusprüchen der letzten Tage, von unseren Gemeindevertretern und viele Bürger unseres Orts, von der liebevollen Betreuung der beiden im Krankenhaus, die Unterstützung der unermüdlichen Freiwilligen von Border Crossing Spielfeld, die Unterstützung von Juristen, die Unterstützung unserer Kirche und vieler Freunde, von allen die wir jetzt vergessen haben (wir bitten um Verzeihung) und nicht zuletzt durch den tollen Support durch Presse und Medien ist es in unserem Fall gelungen, dass letztendlich die Menschlichkeit gesiegt hat!

Wir versprechen Euch, dass wir Kraft sammeln werden und uns weiter dafür einsetzen, dass diese menschenverachtende Politik ein Ende findet.

Jakob, Jonathan, Sarah, Eva-Maria, Daniela und Ewald Dokter

Danke – Danke – Danke!