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Wir stehen zusammen. Wir sind solidarisch.
Bei einem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt wurden gestern vier Menschen von einem islamistischen Attentäter ermordet, 22 weitere wurden verletzt, davon befinden sich einige noch immer in einem kritischem Zustand.
Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Angehörigen. Bei den vielen, die die Nacht in Angst um ihr eigenes Leben und das ihrer Liebsten in der Stadt verbringen mussten.
Bereits zu einem Zeitpunkt, als die Schüsse noch gar nicht verhallt und die genauen Hintergründe bekannt waren, verurteilten einige pauschal Muslim_innen, riefen nach mehr Repression und der Abschaffung des Asylrechts.
Muslim_innen berichteten, dass sie heute bereits auf der Straße beschimpft und angepöbelt wurden und sich nicht mehr sicher fühlen. Wieder fürchten viele, dass sie zur Zielscheibe von Hass und weiterer Gewalt werden.
Inmitten des Kugelhagels brachten gestern zwei türkischstämmige Muslime eine alte Frau in Sicherheit. Sie schleppten einen angeschossenen Polizisten zu einem Rettungswagen. Ein muslimischer Palästinenser zog den Polizisten zuvor aus der Schusslinie. Er ist der Sohn jener Familie, die monatelang um ein bereits gekauftes Haus kämpfen musste, weil der Bürgermeister keine Muslime in der Gemeinde wollte. Dutzende Menschen, Geschäfte und Lokale öffneten ihre Türen und boten den Menschen Obdach an.
Terror hat keine Religion und Herkunft.
Wir lassen nicht zu, dass der Terrorakt nun für Rassismus und Repression instrumentalisiert wird. Wir rücken jetzt näher zusammen. Stehen Seite weiterhin an Seite mit allen Opfern, Angehörigen, Muslim_innen und Geflüchteten.
Wir sind stärker als der Hass. Wir sind Wien.
We are stronger than hate. We are Vienna.
We stand together. We are in solidarity.
In a terrorist attack in downtown Vienna yesterday, four people were murdered by an Islamist assassin, 22 others were injured, some of whom are still in critical condition.
Our thoughts are with the victims and their families. With the many who had to spend the night in fear for their own lives and those of their loved ones in the city.
Already at a time when the shots had not yet died down and the exact background was still unknown, some people condemned Muslims in general, called for more repression and the abolition of the right of asylum.
Muslims reported that they were already being abused and mobbed on the street and no longer felt safe. Again many fear that they will become the target of hatred and further violence.
In the midst of the hail of bullets yesterday, two Muslims of Turkish origin brought an old woman to safety. They dragged a shot policeman to an ambulance. A Muslim Palestinian had previously pulled the policeman out of the line of fire. He is the son of that family who had to fight for months for a house that had already been bought – because the mayor did not want Muslims in the community. Dozens of people, venues and shops opened their doors and offered people shelter.
Terror has no religion or origin.
We will not allow the act of terror to be instrumentalized for racism and repression. We are now moving closer together. We continue to stand side by side with all victims, relatives, Muslims and refugees.
We are stronger than hate. We are Vienna.